Wiesenpflege/ Mahd

Warum ist eine Pflege der Wiese/ Mähen erforderlich?

Blühpflanzen stellen eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten dar. Insekten übernehmen wichtige Besäubungstätigkeiten für unsere Obstgehölze, sie dienen vielen Vögeln als Ernährungsgrundlage und nehmen viele weitere ökologische Funktionen wahr.

Blühpflanzen benötigen Licht zum Wachstum. Dieses wird ihnen aber durch stark wachsende Grasarten und Schilf oft genommen. Zur Förderung einer artenreichen Blumen- und Kräuterwiese ist demnach eine regelmäßige Pflege erforderlich!

Was passiert, wenn nicht gemäht wird?

Entfällt die Mahd, dominieren durchsetzungsstarke Gräser und Schilf, blühende „zarte“ Pflanzen haben wenig Chancen. Eine Wiese ohne Pflege beginnt zu veröden. Teilweise entstehen reine „Schilf-Wüsten“, an anderen Stellen Verbuschungen. Es entstehen andere Lebensräume, die teilweise auch einen hohen ökologischen Wert haben, jedoch nicht mehr zum Biotoptyp Streuobstwiese passen.

Wann mähen?

Einige Flächen sollten regelmäßig „kurz gehalten“ werden: Plätze, alle Wege, um die Beerensträucher.

Für alle weiteren Flächen haben sich zwei Mahdtermine am naturverträglichsten herausgestellt:

Sommermahd im Juni (die meisten früher blühenden Pflanzen und Gräser haben dann ihre Samen abgeworfen) sowie im Früh-Herbst/ September (anschließend wachsen die Gräser nicht mehr so stark und im Frühling haben die Blühpflanzen mehr Chancen, die Äpfel fallen nicht ins hohe Gras).

Wichtig ist ein mosaikmäßiges Mähen, damit die Insekten ausweichen können.

Was ist mit dem Mahdgut?

Das Mahdgut muss abgeharkt werden, ansonsten kommt es zu Überdüngungen, was Brennnesseln, Schilf und Brombeeren fördert. Die meisten Blühpflanzen brauchen aber eher weniger Dünger. In Bereichen, in denen Blühpflanzen/ Kräuter vorkamen, bleibt das Mahdgut einige Tage liegen, damit die Samen rausfallen können. Ein Teil des Mahdgutes wird um die Baumscheiben gelegt (wirkt hier als Dünger für die Bäume). Der Rest wird auf den „Kompostplätzen“ gelagert. Ggf. auch über einen Abtransport nachdenken.

Wie mähen – warum ggf. unterstützen lassen?

Die naturschonendste Art der Mahd ist die Sensenmahd. Seit dem Anlegen unserer Streuobstwiese am Marinedamm war es Konsens, dass möglichst alles von Hand gemacht wird. Mahd also mit der Sense.

In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass wir zu wenige Mitglieder haben, um die körperlich anstrengende Arbeit des Sensens in ausreichendem Umfang auszuüben. Bei der Größe der Fläche, dem parallel dringend erforderlichen Sommerschnitt der Bäume (Mitte Juni – Oktober), Sommerferien, ggf. ungünstigen Wetter, mangelnder Zeit, körperlicher Einschränkungen usw. ist nicht klar absehbar, ob wir eine Mahd 2x im Jahr verlässlich schaffen. Aber eine Pflege ist unbedingt erforderlich!

Wir sollten daher die Option in Betracht ziehen, uns unterstützen zu lassen!